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Tagestour mit dem Fahrrad von Nizza nach Antibes – hin und zurück!

Bist du auf der Suche nach einer sportlichen Alternative, um die wunderschöne Côte’d’Azur zu entdecken und hast einen Tag Zeit? Dann empfehle ich dir: Steig aufs Rad! Hier findest du meinen Erfahrungsbericht – viel Spaß!

Bonjour Cherie,

meine Liebe zu Nizza wird wohl nie vergehen. Als ich vor kurzem meine Urlaubsfotos durchgeschaut habe, sind mir die aus Nizza die Liebsten – vielleicht, weil ich dort von Jahr zu Jahr mehr entdecke und andere Transportmittel ausprobiere? Wie gesagt, vielleicht.


Beim letzten Mal haben wir uns aufs Fahrrad geschwungen und sind unter anderem an der wunderschönen Promenade gefahren. Es gibt eine extra für Fahrradfahrer ausgewiesene Spur, sodass man sich keine Sorgen machen muss von Autos umgefahren oder gar selbst zur Gefahr für Fußgänger zu werden. Sofern natürlich die Fußgänger auch brav auf dem restlichen Abschnitt des breiten Promenadenwegs bleiben…

„Ich bin ein Raudi!“

Ein bisschen zum Raudi wird man, weil es wie in Berlin oder anderen Großstädten Ampeln für Fahrradfahrer gibt und man hofft die grüne Welle zu erwischen. Wer wartet schon gerne bei Rot,… Bei unserem Glück war es fast immer Grün und wir konnten schnurstracks bis an unser Ziel radeln: Antibes!

So schön ist Antibes

Mit dem Fahrrad von Nizza nach Antibes

Ich habe gerade Spaßeshalber geschaut wie lange man von Berlin nach Nizza mit dem Rad benötigt. Es sind unglaubliche 95 Stunden, 1.745,2 km! So spaßig wie es auch sein mag, ich glaube, ich bleibe dann doch eher bei meinem Lieblingsreisetransportmittel, dem Flugzeug.

Von Nizza bis Antibes benötigt man in etwa 1,5-2h bei einer Distanz von ca. 21,7 km mit dem Rad. Das ist weitaus erträglicher, Cherie.

Unsere Fahrräder von BIKE TRIP

Bevor es nach Antibes mit dem Rad ging, brauchten wir natürlich erstmal eines. Doch woher bekommt man das?

Entweder du besorgst dir eins von Vélobleu am Straßenrand oder von einem der zahlreichen Anbieter in der Stadt. Vélobleu ist vergleichbar mit hier eventuell bekannten Anbietern wie der Deutschen Bahn, Deezer nextbike oder oder oder oder…, die man eben so auf der Straße zu Gesicht bekommt. Da wir allerdings auf diverse Anmeldeprozedere verzichten wollten und uns ebenfalls im Schadensfall nicht einen Klotz ans bein binden wollten, haben wir uns für die klassische Methode entschieden und direkt bei einem Fahrradverleih ein Fahrrad besorgt. Natürlich hinterlässt man eine Kaution aber wir gehen da lieber auf Nummer sicher, ne?

Die ersten Meter sind die anstrengendsten

Ich bin nicht wirklich der Fahrrad-Typ. Eigentlich macht es Spaß aber sobald ein paar Hügel in Sichtweite kommen, dann merke ich förmlich wie meine Lunge die Luft rauslässt. In der Stadt macht mir Fahrrad fahren auch keinen Spaß, weil ich nicht gern auf der Straße fahre und mich ungern den Risiken aussetze von einem Auto überrollt zu werden. Laut dem statistischen Bundesamt sinkt zwar die Anzahl an Verletzten bei Fahrradunfällen, jedoch finde ich 301.200 (2017) immer noch enorm und ich möchte nicht eine von Tausenden sein, die unter die Räder kommt. Mein Fahrrad befindet sich seit kurzem auf der Müllkippe, ich habe keinen Helm und das Zeitfenster, das sich in meiner Freizeit zum Fahrradfahren anbietet, ist sehr schmal. Ja, alles Ausreden, ich weiß. Gerade deswegen fand ich es toll im Urlaub von einer Stadt in die nächste zu fahren und auf andere öffentliche Verkehrsmittel oder Mietwagen zu verzichten, stattdessen etwas für den Körper und die eigene Fitness zu tun.

My Love

21,7 km x 2 in der Sonne am Meer

Wie schon erwähnt, sind wir die herrliche Promenade des Anglais langgetourt. Eine wirklich angenehme Strecke aber es ging noch weiter. Wir sind vorbei an Nizzas Flughafen, dann die Brücke den Fluss Var überquerend, durch das kleine Örtchen Cagnes-Sur-Mer und schließlich die am Meer liegende Route de Bord de Mer bis nach Antibes entlang.

Während man zu Hause in Deutschland den Wollpulli rauskramt, hüllt man sich an der Côte’d’Azur in leichtere Gewänder. Die Sonne schien uns die ganze Zeit ins Gesicht, eine Wohltat Ende September.

Nicht ohne mein Halstuch

Ob du es glaubst oder nicht, ich hatte am nächsten Tag einen Sonnenbrand – und Halsschmerzen. Denn so schlau wie ich war, habe ich die Meeresbrise unterschätzt, die ich beim Fahren als sehr angenehm empfand. Ich rate dir unbedingt ein leichtes Halstuch umzubinden, denn ich wette, dieses hätte mich vor der nervigen Erkältung geschützt. Männer tragen einen Sommerschal, ein Accessoire, das ich erst seit neustem kenne, haha! Außerdem ist ein Hut empfehlenswert. Ich als Dunkelhaarige kann ein Lied davon singen. Im Sommer qualmt mein Kopf, da die Sonne förmlich von meinen Haaren angezogen wird und ich halb verbrenne. Wenn du in deinem Leben schon mal einen Sonnenbrand auf dem Kopf gehabt hast, dann weißt du was ich meine. Es juckt und später fallen die Schuppen wie Schnee vom Kopf. Alles andere als sexy.

Die Suche nach einem Abstellplatz fürs Fahrrad

Angekommen in Antibes, suchten wir einen geeigneten Fahrradständer und dabei wollte ich doch so sehnlichst einen Crêpe! Die Suche hat sich als halbe Qual herausgestellt, da die Stellplätze entweder besetzt oder nicht vorhanden waren. Als wir unsicher die ansässigen Polizisten fragten, zeigten sie nur auf ein nicht wirklich abstellwürdiges Gitter – na toll. Zwischen der Rue Sade und Rue de la République wurden wir fündig. Sowohl einen Stellplatz als auch Crêpe fanden wir und beides zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht.

Glücklich und gesättigt machten wir uns anschließend auf den Weg zum Strand. Im Gegensatz zu Nizza, gibt es hier einen kleinen Sandstrand. Zum Baden war es zu kalt aber die Füße konnte man trotzdem ins Wasser halten – vielleicht für fünf Sekunden, ich Mimose!

Da wir zwei Jahre zuvor bereits in Antibes unterwegs waren, haben wir uns eine ausführliche Stadtbesichtigung verkniffen. Zudem wäre es zeitlich bedingt äußerst kompliziert geworden.

Einmal und immer wieder

Uns ging es diesmal hauptsächlich darum Fahrrad zu fahren – am Meer, an der Côte‘d‘Azur. Eine Erfahrung, die es wert ist gemacht zu werden.

Bald machen wir La Digue unsicher. Eine wunderschöne Insel auf den Seychellen, auf der das Hauptverkehrsmittel das Fahrrad ist. Ich freue mich unendlich darauf und kann es kaum erwarten bis es soweit ist!

Natürlich werde ich berichten, ist doch klar!

Bis bald,

Deine Julie