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Mein erster Brief geht natürlich an die größte Liebe, neben meinem wundervollen Freund, Nizza.

Erfahre in Teil 1 mehr über meinen ersten Trip nach Nizza, kleine Pannen und meine Vorliebe aller Vorlieben.

Nizza – Love at first sight #1

Der erste gemeinsame Trip ins Ausland und seine Tücken

Bonjour Cherie,
Bonjour Nice!

Vielleicht geht es dir genauso wie mir: du warst einmal an einem Ort auf der Welt und hast gespürt, dass es Liebe auf den ersten Blick gewesen ist?

Genauso erging es mir mit meiner allerliebsten Stadt in Frankreich: Nizza.

Blick von Colline du Château

Der erste Eindruck zählt

Es ist mir unerklärlich warum aber schon als ich damals vor knapp 4 Jahren vom Flughafen mit dem Bus in die Stadt fuhr, ist es um mich geschehen.
Ganz davon abgesehen, dass es mein erster Auslandstrip mit meinem Freund und die Aufregung daher noch größer war, hat der Blick aus dem Fenster mein Herz beflügelt.

Phare de Nice

Die wunderschöne Gegend unten im Süden Frankreichs heißt nicht umsonst Côte D’Azur. Das Wasser ist so blau, beziehungsweise Azur, dass man denkt, man wäre irgendwo in der Karibik. Apropos Karibik – der Ausstieg aus dem Flugzeug hat mich schon leicht erschlagen. Wir reisen immer zur gleichen Zeit im Jahr – Ende September, Anfang Oktober. Beim ersten Mal war uns deshalb noch nicht bewusst, wie warm es dort noch ist. Natürlich haben wir unsere Wetterapps befragt: 21°C hier in Berlin sind zwar warm aber sobald die Blätter sich an den Bäumen färben und dir der Großstadtwind durchs Haar weht, ist einem schon ein wenig zum Zittern zumute – typisch Deutsch oder bin ich einfach nur ein Sommerkind?

Wenn man die falschen Klamotten dabei hat

Jedenfalls haben wir es gut gemeint und eher Herbstklamotten dabei gehabt, was wir bitter bereut haben. Doch zum Glück leben wir heutzutage in einem Zeitalter, wo es einem nicht unmöglich ist überall Kleidung von den Zuhause bekannten Ketten zu bekommen. Für mich war es nicht wirklich tragisch, da Shoppen für mich so etwas wie Sport ist – es ist irgendwie anstrengend, weil überall Menschen im Weg sind und natürlich genau dort stehen wo man hin möchte, die Umkleiden sind immer überfüllt und man muss anstehen wie an der Schlange eines gehypten Berliner Nachtclubs. Jedoch das Positive daran: man denkt mal 5 Minuten nicht an Schokolade und wenn ich so darüber nachdenke, müsste man dabei abnehmen, oder?! Win-Win würde ich sagen…
Ungewollt führte uns also der erste Sightseeing-Act zur super süßen Shopping-Straße in Nizza, der Avenue Jean Médecin.

Hier bekommen low budget Shopper alles was man braucht – so nenne ich jetzt mal diejenigen, die nicht ständig bei Luxuslabels einkaufen gehen (hier müsstest du ansonsten hin: Avenue de Verdun).

Die ständige Jagd nach Essen

Zurückgekommen vom Shopping und vollständig in Sommerkleidung gehüllt, sind wir erstmal auf der Suche nach Essen durch die nähere Umgebung unseres Hotels, einem Apart Hôtel gezogen.

Appart’City Nice Acropolis

Das absolut schlimmste im Urlaub ist, wenn man nicht weiß was man wo essen soll und dann noch hungrig durch die Wildnis streift – Streitpotential hoch 10. Aus diesem Grund empfehle ich dir nicht halb verhungert mit deiner Begleitung nach etwas Essbarem zu suchen, das gibt nur Stress und im Urlaub kann man darauf wirklich verzichten, oder?

Nachdem wir uns für einen Kebap entschieden haben, der ganz anders als der typisch deutsche schmeckt, konnten wir es uns nicht verkneifen einfach nochmal durch die Straßen zu laufen. Diese Stadt ist für mich das, was Vergangenheit und Moderne, italienischem Flair mit französischem Charme vereint. In der Altstadt riecht es abends überall nach leckerem Essen. Du weißt nicht was du zuerst wahrnehmen sollst. Knoblauch oder doch die Salami auf der Pizza?

Da wären wir nun schon wieder beim Thema Essen. Essen ist Hauptbestandteil meines Lebens, wenn ich nicht gerade die dritte Nougat-Kugel meiner Lieblingsmarke gegessen habe, könnte ich schon wieder den leckeren Kasseler meiner Mama in mich reinstopfen. In Nizza ist es für mich ein wenig schwierig etwas geeignetes zum Essen zu finden. Meistens gibt es natürlich passenderweise: Fisch. Warum auch nicht? Diese Stadt wurde am Meer errichtet, also sollte es auch Fisch geben. Das ist für mich leider ein Problem. Ich esse Fisch aber es ist nicht gerade die Leibspeise, die ich mir nachts um 3 vorstelle und mich danach verzehre.

Ich habe leider kein #foodie für dich

2014 war für mich die Zeit noch nicht reif für #foodies, weshalb ich leider hierzu kaum Fotos habe. Wieso sollte man auch erahnen, dass man irgendwann ein Foto von seinem Essen braucht?

In der Altstadt von Nizza

Nichtsdestotrotz haben wir uns dann nach der gefühlt zehnten Runde durch die Altstadt für ein Restaurant entschieden, das ein Menü angeboten hat. Typischer ‚Ersti-Fehler‘ aber uns blieb irgendwann nichts anderes übrig. Meistens sind diese Menüs propotional ansteigend zum Standort des Lokals überteuert und die Portionen winzig. Wenigstens sind wir satt geworden und der Rosé war auch gut.

Weil ich ohne Eis nicht kann

Eins ist mir bis heute geblieben und das muss ich nicht verheimlichen: Fenocchio.*

Es ist für uns fast schon zur Pflicht geworden, dass wir abends nach dem Essen dort hingehen und uns mindestens zwei Kugeln Eis holen.

Aber damit möchte ich dich jetzt nicht überfordern, sonst buchst du jetzt noch schnell ein Ticket und willst unbedingt ein Eis haben…

*keine Werbung

Das war Tag 1. – noch nicht überzeugt?

Ich kann mir vorstellen, dass ich dich damit noch nicht ganz von meiner Liebe überzeugt habe aber der erste Eindruck steht – genauso wie bei deiner letzten Errungenschaft oder? Man muss sich erst kennenlernen bevor man ein Urteil über etwas oder jemanden fällen kann.

So sollte es meiner Meinung nach jedenfalls sein und ja, ich stelle mir schon vor wie du kopfschüttelnd vor deinem Bildschirm sitzt. Leider sind wir im Zeitalter des Online-Datings darauf trainiert, dass der erste Eindruck vermitteln muss, man sei der/die/das Beste und wenn du nicht sofort von Amors Pfeil getroffen worden bist, einfach nach der nächsten Gelegenheit Ausschau hältst, denn die kommt bestimmt. Nein. Nimm dir Zeit und lass mich dir zeigen wie sehr ich diese Stadt liebe. Und vielleicht gibst du dem eventuell nicht allzu tollen Schnappschuss deines Gegenübers eine Chance? Vielleicht ist er/sie einfach nur nicht fotogen.

Bis bald,

deine Julie


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